Freitag der 13.? - Bester Tag der Woche!

All meine lieben Freunde, Familie, Bekannten und Leser meines Blogs..💕 

 

Wieder ist eine gute Woche vorbei und die Rückkehr nach Deutschland kommt immer näher... Doch diesen Gedanken verdränge ich bisher noch so gut es geht und genieße meine letzten Wochen hier in Tanzania.

 

Durch Ostern hatte die Twiga eine Woche Ferien und so auch ich. Die Zeit wurde natürlich sinnvoll genutzt, und ich bin mit zwei lieben Mädels für 4 Tage nach Zanzibar geflogen. 

Es waren tolle Tage mit viel Sonne, noch mehr frischen Früchten und schönen Abenden in Restaurants. 

Wir haben dort in einem Airbnb gewohnt, bei dem wir auch ein leckeres Frühstück bekamen. Die Tage habe ich überwiegend mit Lesen und Sonnen verbracht. Es gab soviel Sonne, dass ich welche mit nach Deutschland bringen werde 😋 Zwei Storys aus dem Urlaub möchte ich euch jedoch nicht vorenthalten...

 

Die erste ist relativ kurz und simpel. Dennoch im Nachhinen wirklich prägend. 

Wir sind gerade auf Zanzibar gelandet, haben unsere Koffer abgeholt und sitzen im Taxi auf dem Weg zum Airbnb. Ich sitze hinten mit Lejla auf der Rückbank und will nur kurz meine Mails checken. Keine große Sache.. doch als ich einen bekannten Namen sah, wusste ich nicht wie ich reagieren soll. Ich sitze in einem Taxi, irgendwo auf Zanzibar / Tanzania und erfahre, dass ich den Dualen Studien Platz bei der Stadt Hamburg bekomme. Halleluja. Die Überraschung und pure Freude kam daher, dass ich einen Monat zuvor eigentlich eine Absage erhalten habe und auf der Warteliste stand. Natürlich ist dann außer meinem Freund auch keiner ans Telefon gegangen... #TypischFamilieProhl

 

Die zweite Story war am letzten Abend auf der schönen Insel. Wir drei Mädels saßen in einer Bar und hatten zuvor lecker gegessen. Lejla und ich waren relativ müde, wollten zurück zum Airbnb und Becci ist noch dort geblieben. Die Bar war knappe 10 min von unserem kleinen Haus entfernt und somit war es kein Problem, dass Becci alleine nach kommt. Dachten wir jedenfalls 😄 

 

Als Lejla und ich also auf dem Weg waren, am Strand entlang gingen und nichts außer das Meeresrauschen hörten, war es perfekt. Doch nach guten fünf Minuten hörten wir auf einmal stumpfe Schläge und laute Schreie. Reflexartig liefen wir um unser Leben, blieben im Schatten der Palmen stehen und hörten nochmal genau hin. Die Geräusche waren immer noch. Ein kurzer Blickwechsel, ein Nicken und weiter ging der Lauf. Im Airbnb angekommen hat man uns unsere Angst förmlich angesehen, und wir waren froh, als eine nette Amerikanerin und ihr Partner uns anboten gemeinsam Becci abzuholen. Alleine sollte sie nun nicht mehr gehen.. Gesagt getan: Immer noch außer Atem aber trotzdem voll Adrenalin ging es zurück. Ich bin ja wirklich kein Schisser! Aber an diesem Abend hatte selbst ich Angst. Doch Polizei rufen war in the middle of nowhere auf Zanzibar auch eher schwierig. 

 

Um die ganze Sache einmal zu beschleunigen.. wir haben Massai bei ihrem Tanz gehört. Peinlich. Dies stellte sich raus, als wir in der Bar ankamen und mit dem Personal vor Ort gesprochen haben. Hätte man auch selber drauf kommen können. 😶 

 

Wieder zurück in Arusha ging es dann diese Woche Montag wieder in die Twiga. Mein Herzensprojekt. Ich weiß bereits jetzt, dass ich all diese Erfahrungen nicht vergessen werde und sie mich ab sofort begleiten. 

Wie einige von euch wissen, wäre ich eigentlich im April in den Tierschutz gegangen um dort mit Straßenhunden zu arbeiten. Ich war letzte Woche Dienstag auch dort, jedoch sind momentan so viele Freiwillige (auch von anderen Organisationen) in diesem Projekt, dass ich für mich entschieden habe, in der Twiga zu bleiben. Ich habe noch so viel vor und möchte die Kinder nicht verlassen. Noch nicht. 

 

Diese und die nächste Woche standen und stehen die Hausbesuche auf der To-Do Liste ganz oben. Diese dienen dafür, Profile für die Kinder zu erstellen, wodurch wiederum Patenschaften vermittelt werden. Und was soll ich sagen..

 

Bisher ist es mir gelungen, für 17 Kinder eine Patenschaft zu finden.  Dies jedoch mit großer Hilfe auch von Milena! 💕  

17 Kinder, welche bis zu ihrem 16. Lebensjahr eine gesicherte Zukunft haben. Ich kann es nicht anders sagen, aber ich bin wirklich stolz auf mich und uns. Man muss hierzu sagen, dass es davor keine Patenschaften gab und ich sie erst ins Leben gerufen habe. #stolzwieOscar 

 

Am Dienstag war ein sehr bewegender, trauriger und zugleich auch schöner Tag für mich.

Ich war wieder Mal mit Amima unterwegs, um Hausbesuche zu machen und nach drei Familien hielten wir auf dem Rückweg noch schnell bei der Familie von dem Patenkind meiner Mutter an. Theresia ist Halbwaise und wohnt auf 5qm2 mit insgesamt vier Personen. Theresia war an dem Tag nicht in der Twiga gewesen, und wir wollten nur kurz nach ihr sehen. An ihrem Zuhause angekommen, mussten wir leider feststellen, dass nicht mehr all zu viel davon übrig war.

 

Das kleine Mädchen lebt mit ihren beiden Geschwistern und ihrer Mama in einem "Haus" aus Lehm, welches durch den starken Regen (Monsun) die Nacht zuvor stark beschädigt wurde. Für mich sind diese Bilder mittlerweile leider Alltag geworden. Dieser Anblick war aber selbst für mich noch einmal schockierend. Die Mutter erzählte mir, dass niemand Theresia in die Twiga bringen konnte, da ihre älteren Geschwister und sie selbst mit dem Haus beschäftigt waren. Von innen waren überall Plastiktüten aufgehängt, welche vielleicht die ersten fünf Minuten den nächsten Regen abhalten würden. Nach einem längeren Gespräch mit der Mutter habe ich sie noch gefragt, ob es etwas gibt, was sie nun ganz akut benötigt. Hierauf kam die kurze aber erschütternde Antwort ,,Ich brauche einfach nur Essen für meine Kinder." Und da konnte auch ich mich nicht mehr zusammen reißen, und ein paar Tränen flossen. In Deutschland oder auch vielen anderen Ländern, ist die Frage ,,Was esse ich heute?" Hier ist jedoch für viele Menschen der tägliche Gedanke ,,esse ich heute?"  

Das Gesicht und der Satz der Mutter begleiten mich immer noch, und so schnell werde ich ihn nicht vergessen. 

 

Am Mittwoch war nochmal ein Moment der Freude. Ich machte wieder einen Hausbesuch, und diesmal kam ich zu einer Mutter, welche bereits drei Kinder hat.  Das vierte ist seit genau zwei Wochen auf der Welt. Ich durfte es sofort auf den Arm nehmen, und dieses kleine Wesen war noch so frei von jeglichen Sorgen. #zuckersüß 

 

Am Donnerstag habe ich dann einer weiteren Mutter mitteilen können, dass ihr kleiner Sohn Meshack eine Patenschaft gefunden hat und sie ab sofort keinerlei Gebühren mehr für die Twiga bezahlen muss. Auch wenn ich dies nun schon einige Mal getan habe, ist es jedes Mal aufs Neue wieder berührend. #HighlightdesTages 

 

Heute gab es das Highlight der gesamten Woche. Dank all der Spenden ist es uns möglich gewesen, die dringend benötigten Tische, Stühle und Kochutensilien für das Lunch zu kaufen. Die Kinder, die Köchin und auch die Mitarbeiter sagen herzlich Asante sana - Danke!! 🙏🏻 Dies sind natürlich nicht die einzigen angeschafften Dinge. Eine gesamte Aufstellung wird in einem der nächsten Einträge folgen. Dann wird es auch Bilder dazu geben...

 

Heute Nachmittag geht es für mich übers Wochenende mit 6 anderen aus meinem Hostel nach Moshi. Dort machen wir zwei typische Touri Touren mit, und ich genieße mein vorletztes Wochenende hier in Tanzania. 

 

Was mir außerdem noch auf dem Herzen liegt..

 

Durch die starke Regenzeit dieses Jahr sind in den letzten Tage mehrere Menschen rund um und in Arusha gestorben. Darunter traurigerweise auch mehrere Kinder, da diese nachts im Schlaf in ihren Lehmhütten ertrunken sind. Es ist unbegreiflich für mich, dass wir alle auf dem selben Planeten leben und es dennoch solche Unterschiede gibt.

Ich hatte einfach pures Glück in Deutschland geboren zu sein. 

Diese Kinder hatten dieses Glück nicht.

Aber mit einer kleinen Spende kann jeder von uns das Leben dieser Kinder etwas lebenswerter machen.

 

Damit ist eine weitere Woche vorüber. Ich wünsche Euch allen ein schönes und sonniges Wochenende. Genießt die kleinen Dinge im Leben und schreibt mir gerne, wenn Ihr Fragen rund um eine Patenschaft habt.

 

Eure Esther 💕 

 


Die langersehnten Tische und Stühle! Außerdem noch Matten, Löffel und Küchen-Stuff.  Ab Montag müssen die Kids nicht mehr mit der Hand und auf dem Boden essen. Yes!😊 #happyme


Dies sind die 25 Kinder, welche Dank EURER Hilfe für 3 Monate ein warmes Lunch bekommen und sicher zur Twiga kommen können. Hiervon haben bereits 17 eine Patenschaft! Weitere folgen hoffentlich noch ...  



Und wieder ein paar Impressionen für euch... viel Spaß beim Angucken. 💕

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Kommentare: 2
  • #1

    Mama (Freitag, 13 April 2018 06:20)

    ... was für ereignisreiche Tage !!! Esther, du hast sooooo viel erreicht!!!! Freue dich über das, was geschafft ist, und denke nicht darüber nach, was noch alles geschafft werden muss! Ich möchte mich an dieser Stelle bei meiner Familie, meinen Freunden, Nachbarn und Kollegen bedanken, die keine Sekunde gezögert haben, und Esther unterstützten. Mit kleinen und mit großen Gesten !!!! Das Internet und WhatsApp ist ein Fluch und ein Segen ... In diesem Fall war es ein Segen, da die Bilder, Infos und Geschichten schnell weitergeleitet werden konnten und damit viele Herzen berührt haben. Das wäre ohne diese Medien nicht möglich gewesen. Trotzdem stehen Menschen hinter der Hilfe und kein WLAN, GB oder MB. Das Strahlen der Kinder war jede Mühe wert!!!!
    Und es gibt noch viel zu tun ... auch die kleinste Spende hilft!
    Oder vielleicht doch eine Patenschaft für einen der Zwerge ??????
    Alles Liebe für dich Esther und für alle Unterstützer und Leser :-) Karen

  • #2

    Karen (Freitag, 13 April 2018 06:31)

    .... Für € 12,-- im Monat ist ein Kind rundum versorgt ... :-)))))