Endlich wieder gesund!

 

Nachdem ich leider aufgrund von Krankheit für über zwei Wochen ausgefallen bin, bin ich nun wieder im realen Leben angekommen. 😉  Ich habe in den letzten 16 Tagen insgesamt fünf verschiedene Krankenhäuser von innen gesehen, jede Menge Blutproben abgegeben und zwei komplette Staffeln einer Serie durchgeschaut. Kann man mal machen, muss man aber nicht.

 

 

Am Donnerstag hieß es dann endlich wieder, Twiga ich komme!

 

 

Zurück in einen Alltag, zurück zu den Kids und zurück zu der schönen Zeit! Ich hatte am Donnerstag dann gleich das Vergnügen, mit zwei neuen Freiwilligen in meine Einrichtung zu gehen. Magda bleibt noch für zwei weitere Wochen hier, und Anika ist insgesamt noch drei Monate in der Twiga. Noch ein bißchen schlapp und müde ging es dann gegen halb 8 los, endlich! Wenn man für so eine lange Zeit in einem Hostel mit 30 anderen lebt, fällt einem irgendwann die Decke auf den Kopf… Im Projekt angekommen, wurde ich von einigen neuen Gesichtern begrüßt, was immer wieder ein schönes Gefühl ist. Außerdem haben wir eine neue und sehr junge Lehrerin in dem Projekt . 

 

Wir Freiwilligen haben für die kommenden Tage und Wochen große Pläne, welche hoffentlich alle realisiert werden können.    

 

-      Den Schlafraum für die Kinder gestalten (Hochbetten kaufen, neue Matratzen besorgen, die Wände streichen)

-       Die Toiletten renovieren (sie haben es sooo nötig!!)

-       Den “Pausenhof“ mit einem neuen Dach und neuem Spielzeug ausstatten

-       Fenster in die einzelnen Klassenräume bauen lassen

-       Eine dauerhafte Trinkwasserversorgung sicherstellen mithilfe von Wasserfiltern

 

Am Freitag war dann leider Lenas letzter Tag in der Twiga, welcher mit selbstgemachtem Popcorn und jeder Menge neuen Fotos beendet wurde. Abends ging es mit allen Hostel Bewohnern in eine Billard Bar für eine Geburtstagsfeier.

 

Samstagmorgen, 09:30 Uhr und ich sitze in einem Dala-Dala Richtung Massai Dorf. Wir waren sechs Mädels und Elibariki, ein Mitarbeiter und Leiter der Organisation ist. Er selbst ist ein Massai und kommt aus diesem Dorf, das wir besuchten. Insgesamt lag eine 2 ½ stündige Fahrt vor uns, durch wunderschöne Landschaften. Nach dreimaligem Umsteigen kamen wir gegen halb 12 an dem Massai Markt an, wo es um die Uhrzeit noch verhältnismäßig ruhig war. Eine halbe Stunde später und um viele Eindrücke von den Massai reicher saßen wir in einer Lehmhütte von einer echten Massai. Sie lebt dort mit ihrer Tochter und Enkelin und noch zwei weiteren Töchtern zusammen. Wir konnten jede Menge Fragen stellen, haben einen Tee von der Massai bekommen und durften uns ihr kleines Häuschen gründlich ansehen. Diese Lehmhütten sind jeweils nur für Frauen und deren Kinder. Die Massai Männer haben ihr eigenes Haus, in welchem sie auch alleine leben. Die Häuser sind sowohl die Koch-, Schlaf und Aufenthaltsräume der Massai. Außerdem schlafen nachts noch die Ziegen der Familien in diesen Hütten, wodurch es relativ eigen roch. Es schlafen immer um die vier Menschen in einem der Schlafräume, welcher unten bei den Bildern auch zu sehen ist.

 

Ein Massai hat durchschnittlich drei bis fünf Frauen und um die 10-15 Kinder. Ein einzelnes Massai Dorf ist großflächig verteilt, sodass die Häuser immer mit mehreren Metern separat voneinander stehen. Die Männer heiraten mit ca. 20 das erste Mal; die Mädchen sind meistens 15 –  17 Jahre alt. Die Massai bezahlen die Familien der Töchter mit Kühen und Rindern als Gegenleistung.. hierbei haben die jungen Mädchen kein Mitspracherecht. Für mich selbst alles unvorstellbar als Zwanzigjährige aus Deutschland. Ich hatte während der gesamten Tour den Gedanken, dass wir doch alle auf dem selben Planten leben und es dennoch so extrem unterschiedliche Lebensweisen gibt. Außerdem war es anfänglich sehr befremdlich, sich in diesem Dorf umzuschauen, da es für uns eine Attraktion war, für die Massai jedoch ihr Leben.

 

Zurück in der Lehmhütte… Nachdem wir den Tee getrunken hatten, Fotos gemacht worden sind und wir alle Fragen gestellt hatten, ging es wieder nach draußen. Dort warteten  bereits sechs junge Massai Männer auf uns, um zu tanzen. Der Hammer!

 

Wir selbst durften im Anschluss ebenfalls mittanzen, was jedoch bei sechs typisch europäischen Mädchen eher belustigend als gut aussah. Und so wurde der Tag im Massai Dorf auch schon wieder beendet. Zurück im Hostel angekommen, gab es ein schnelles Abendbrot und dann rief mein Bett.

 

 

Und jetzt komme ich zu einem wirklich wichtigen Anliegen, welches noch in den Anfängen steckt und daher jede Unterstützung braucht! 😊

Seit einiger Zeit können wir Freiwilligen in der Twiga beobachten, dass Kinder immer wieder Zuhause bleiben und für mehrere Wochen nicht zu dem Projekt kommen.

 

Dies ist dadurch zu begründen, dass die Eltern (meist alleinerziehende Mütter)  sich die Gebühren nicht leisten können. Diese betragen 7,20€ pro Monat für ein Kind. Wahlweise kann man für 5,40€ noch Mittagessen dazu buchen, was jedoch nur sehr wenige Eltern in Anspruch nehmen können. So kann es durchaus sein, dass ein Kind morgens um 7 ein kleines Frühstück Zuhause, gegen halb 12 einen Becher mit sehr flüssigem Brei und dann erst Abends gegen 18 Uhr wieder etwas zu Essen bekommt.

 

Dieses Problem können wir nicht von Heute auf Morgen aus der Welt schaffen. Dafür sind es zu viel zu viele Kinder und zu wenig Freiwillige.

 

Aber heute haben Magda, Anika und ich mit Daniphord, dem Leiter des Projektes eine Liste erstellt, welche der Kinder am meisten Hilfe benötigen. Darunter sind Kinder, die gar nicht mehr kommen können, die kein Mittagessen (weder Zuhause noch im Projekt) bekommen und Kinder, bei denen die Eltern für einen längeren Zeitraum schwer krank und daher zahlungsunfähig sind.

 

Unser Ziel ist es nun, für die nächsten  drei Monate sicherzustellen, dass ALLE dieser Kinder in die Twiga kommen können. Dies ist für einige Familien schon ausreichend, um wieder auf die Beine zu kommen und die zukünftig anfallenden Kosten selber zu tragen. Jedoch haben wir auch vor, einige der Kinder langfristig zu unterstützen.

 

Daher gilt dieser Aufruf an jeden, der sich vorstellen könnte, eine Patenschaft für eines der Kinder zu übernehmen. 

 

Ich stehe zu 100% hinter diesem Projekt und kann euch versichern, dass das Geld dort ankommt, wo die Hilfe dringend nötig ist.  Die Schulgebühren für die Staatlichen Schulen, welche ab sechs Jahren besucht werden, liegen bei 180€ pro Jahr. Dies kann entweder in zwei oder drei Einheiten bezahlt werden.

 

Der Gedanke für eine dauerhafte Patenschaft kommt daher, dass, sobald die Kinder sechs Jahre sind und dementsprechend zu alt für mein Projekt, sie keine Schule oder ähnliches mehr besuchen werden. Natürlich wäre es zuerst ein großer Schritt, sich für eine dieser Patenschaften zu entscheiden, jedoch wird es für dieses Kind das Leben verändern. In diesen 180€ sind alle Gebühren, sowohl Schulkleidung als auch das Material enthalten.

 

Hier nun einmal die anfallenden Kosten für eine Patenschaft:

Gebühren für die Twiga pro Monat: 7,20€

Mittagessen pro Monat: 5,40€ 

Ein Jahr hat in der Twiga aufgrund von Ferien und Feiertagen 11 Monate.

 

Dementsprechend würden die Kosten pro Jahr für ein Kind von eins bis fünf Jahre in der Twiga bei 138,60€ liegen. Hiermit kann das Kind ein Jahr lang in dem Projekt sein, bekommt immer eine Mahlzeit am Tag und wäre bis 16 Uhr in der Obhut der Lehrerinnen.

      

In dem Alter von sechs bis sechszehn würden dann pro Jahr 180€ anfallen, für die bereits erwähnten Schulgebühren.

 

Es ist aber auch möglich, nur die Gebühren in der Twiga zu bezahlen, ohne Mittagessen. Oder alles für die Twiga zu bezahlen und vor der Staatlichen Schule die Patenschaft zu beenden. All diese Dinge können mit mir und Daniphord besprochen werden, und wir werden eine Lösung finden. Diese Sache liegt mir wirklich am Herzen, und ich würde mich freuen, wenn einige der Kinder, wenn nicht sogar alle, eine sichere Zukunft mit einer schulischen Ausbildung bekommen könnten. ❤

 

Fühlt Euch alle gedrückt und sonnige Grüße aus Arusha!

Und viel Spaß beim Anschauen der Bilder 😉  

 

Eure Esther 

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Kommentare: 4
  • #1

    Karen (Dienstag, 13 März 2018 17:53)

    Hallo Esther, ich bin so dankbar, dass es dir wieder besser geht.
    Wir werden eine Patenschaft übernehmen, und alles weitere mit dir besprechen.
    Fühl dich gedrückt.
    Mama

  • #2

    Eki (Mittwoch, 14 März 2018 21:35)

    Hallo Esther, wie schön wieder von Dir zu hören. � Ein sehr beeindruckender Bericht und tolle Bilder. Wir freuen uns schon auf die nächsten Zeilen von Dir. In Gedanken sind wir immer bei Dir. � Herzliche Grüße Eki

  • #3

    Oma Ingrid (Donnerstag, 15 März 2018 10:28)

    Hallo Esther, herzlichen Dank für Deinen tollen Bericht und die Bilder. Wir sind immer froh, wenn wir was von Dir hören.
    Du wirst bestimmt in Deinem Leben diesen Aufenthalt nicht vergessen.Wir sind auch froh, dass es Dir wieder
    besser geht und Du voller Tatenkraft bist.Jetzt freuen wir uns auf den nächsten Bericht

    Liebe Grüsse Oma Ingrid

  • #4

    Brunhilde 15.3.2018 (Donnerstag, 15 März 2018 22:46)

    Hallo Esther, schön das Du wieder gesund bist und zu Deinen Kindern kannst.Ich lese auch gerne Deine
    Berichte und freue mich schon auf die Nächsten. Ich bringe meine Spende zu Karen.
    Liebe Grüße Brunhilde.