Karibu Tanzania

Es ist 16:44, ich sitze im Flieger nach Nairobi, höre ein Hörspiel und habe die gesamte Situation bisher noch nicht realisiert. Der Abschied heute morgen verlief wie erwartet, tränenreich.  

 

Aber dann hieß es endlich .. Tansania ich komme. Das erste Mal so lange alleine unterwegs zu sein ist auch für mich neu. Du hast keinen zum reden und wenn nochmal ein paar Tränen laufen sitzt keiner neben dir, sondern vielmehr bekommst du verwirrte Blicke zugeworfen. Ich meine am Flughafen weinen.. welch eine Seltenheit.

 

Aaaber auch diese Hürde werde ich meistern und wenn ich erstmal 30° und Sonne habe sieht die gesamte Welt schon wieder ganz anders aus. Das weiß ich. Nun werde ich aber erst einmal versuchen dem Geruch des Fertigessens im Flugzeug zu entkommen und bei einem Hörspiel wieder versuchen zu schlafen.

 

Donnerstag, 08.02.18

 

Hier bin ich nun. In Tansania. Bisher ist alles noch sehr unreal und ich habe noch nicht realisiert, dass ich bereits nächste Woche auf dem Kilimanjaro sein werde und mein Leben für die nächsten 3 Monate hier stattfinden wird.

 

Doch was ist alles in den letzten Stunden passiert.

Meine Reise verlief natürlich sorglos, stressfrei und unkompliziert. So wie das bei einem 28 Stunden Trip normal ist ….

Meine Flüge gingen von Hamburg nach Nairobi über Paris, anschließend ein Zwischenstopp auf Sansibar und dann hatte ich endlich den Kilimanjaro Airport erreicht. Halleluja.

Schnell noch das Arbeitsvisum eingesammelt und dann konnte es Richtung Hostel gehen.

 

Ich wurde von Elibariki, einem Mitarbeiter der Organisation, abgeholt und fuhr dann nochmal 40 Minuten zu der Unterkunft. Dort angekommen wurden schnell meine Sachen ins Zimmer gebracht, ich bekam eine kleine Hausführung und wollte dann einfach nur noch ins Bett. Nach 28 Stunden wach sein (mittlerweile um 05:20) ist dies legitim wie ich finde.

 

Heute morgen klingelten dann nacheinander die Wecker der anderen Mädels und somit war mein dringend benötigter Schlaf wieder vorbei. Ich konnte die Zeit, nachdem alle anderen in ihre Projekte gegangen sind, dafür nutzen, meine Sachen auszupacken und mich einmal zurechtzufinden. Allerdings bist du mit deinem eigenen Bereich in einem 12qm großen Zimmer und 4 anderen Freiwilligen sehr begrenzt wie ich schnell feststellte.

 

Und nun sitze ich hier in meinem Bett, welches von einem Moskitonetz umgeben ist, schreibe noch schnell zu Ende und werde dann um 12 Uhr wieder von Elibariki abgeholt, welcher mir die Stadt, die Einkaufsmöglichkeiten und alle anderen wichtigen Dinge zeigt. Direkt neben unserem Hostel befindet sich eine Grundschule, welche seit heute morgen mit den Kindern fleißig verschiedene Wörter auf dem Schulhof lernt und ich somit die gesamte Zeit etwas zu hören habe.

 

15:55 Ortszeit, ich bin wieder Zuhause angekommen und habe eine neue Lebenswelt kennengelernt. Zuerst ging es mit einem Dalla-Dalla in Richtung Stadt, begleitet von Elibariki. Ein Dalla-Dalla ist eine Art Kleinbus welcher permanent anhält und keine festen Stationen hat. Mal mit offener Autotür, mal mit 12 Leuten in einem 8-Sitzer.. Lustige Sache auf jeden Fall.

 

In der Stadt angekommen, ging es zuerst auf den Massai Markt, welcher nochmal etwas außerhalb gelegen ist. Danach hieß es „Esther let´s go, we will get a sim card for you.“ Alles klar, also ab in einen Laden und einen Tarif aussuchen. Denkt man… In Tansania läuft das alles ein bißchen anders.

 

Elibariki ist zu einer Frau gegangen, welche am Bürgersteig auf einem Stuhl saß (das gesamte Leben findet auf den Straßen statt) und dabei war Nüsse zu verkaufen. Als diese Dame dann aus einem kleinen Brustbeutel ein Nokia Handy rausholte und mein Handy haben wollte, wusste ich nicht direkt was passiert. Aaaaber, innerhalb von 15 Minuten habe ich auf einem Bürgersteig in Tansania einen neuen Handyvertrag bekommen.

 

Im Anschluss gab es noch einen kurzen Abstecher in einen Supermarkt für Wasser. Wieder im Dalla-Dalla mit 12 anderen Menschen dauerte die Fahrt ca. 20 Minuten zurück. In einer guten Stunde werde ich das erste Mal den Swahili Kurs mitmachen, damit wenigstens die Begrüßungsformeln sitzen.

 

Morgen früh um 08:30 geht es dann das erste Mal in mein Projekt. Twiga ich komme. 

 

Sonnige Grüße aus Tansania,

Esther

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Kommentare: 3
  • #1

    René (Donnerstag, 08 Februar 2018 21:34)

    Sehr schön geschrieben :)

  • #2

    Anna-Lena (Donnerstag, 08 Februar 2018 22:52)

    Ahh, es ist so schön und aufregend von deinen Erfahrungen zu lesen! Ich freue mich schon auf mehr :)
    Pass auf dich auf

  • #3

    Gaby (Sonntag, 18 Februar 2018 21:53)

    Wir hoffen, dass du gesund vom Kilimandscharo zurückgekehrt bist und uns bald weitere spannende Einblicke lieferst. Weiterhin eine tolle Zeit!